Amadoka-Epos – Sofia Andruchowytsch: „Die Geschichte von Sofia“
Für die dreibändige deutsche Übersetzung des Romans Amadoka (2020) erhielten Sofia Andruchowytsch und ihr Übersetzer Alexander Kratochvil sowie ihre Übersetzerin Maria Weissenböck den Internationalen Hermann-Hesse-Preis 2024. Die Geschichte von Sofia erzählt als dritter Teil des Amadoka-Epos von einer leidenschaftlichen, heimlichen Liebe im Schatten der Weltpolitik und vom ukrainischen Kampf gegen die sowjetrussische Übermacht: Im Zentrum der Intelligentsia im Kiew der 20er-Jahre stehen der Dichter Mykola Zerow, seine schöne Frau Sofia und deren Geliebter, der mysteriöse Autor, Wissenschaftler und sowjetisch-deutsche Doppelagent Wiktor Petrow. Doch unter dem Stalinismus wird die „Sowjetukraine“ nicht nur Opfer einer mörderischen Hungersnot, auch das blühende literarische Leben wird gnadenlos vernichtet. Als Zerow 1934 verhaftet und 1937 von Stalins Schergen erschossen wird, spielt Petrow eine zwielichtige Rolle. In der Geschichte von Sofia zeigt Andruchowytsch eindrucksvoll, dass wir die Gegenwart der Ukraine nur verstehen können, wenn wir ihre Geschichte kennen.
Sofia Andruchowytsch, geboren 1982 in Iwano-Frankiwsk, Ukraine, lebt als Schriftstellerin, Übersetzerin und Essayistin in Kiew. 2014 gelang ihr der literarische Durchbruch mit dem Roman Der Papierjunge, der in mehrere Sprachen übersetzt sowie verfilmt wurde.
Moderation: Gun-Britt Kohler
Veranstaltet in Kooperation mit dem Institut für Slavistik der Carl von Ossietzky Universität.
Eintritt: 12 (erm.8) €
Kartenreservierung im Internet unter www.literaturhaus-oldenburg.de in der Rubrik Veranstaltungsprogramm.
Veranstalter: Literaturhaus Oldenburg