Konstellationen: Toxische Partnerschaften
Angelika Klüssendorf: „Jahre später“
Mit Das Mädchen und April – beide auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis – schrieb Angelika Klüssendorf die Geschichte einer starken jungen Frau, die ihren Weg unter widrigen Umständen geht. In Jahre später erzählt sie nun von Aprils Ehe als ihrer intensivsten, aber auch zerstörerischsten Beziehung: Auf einer Lesung lernt sie einen Mann kennen, der ihr zunächst durch seine dreist raumnehmende Art auffällt. Es ist nicht Sympathie, die sie zusammenführt, sondern eine andere Form der Anziehung. Angelika Klüssendorf erzählt vom Entstehen einer Liebe zwischen zwei radikalen Einzelgängern, die mit ihren jeweils eigenen Mitteln versuchen, ins Soziale und zu sich selbst zu finden. Es ist eine Geschichte von der Bereitschaft, sich zu öffnen, von glühender Gemeinsamkeit, aber auch von den unaufhaltsamen Fliehkräften, die das Paar auseinandertreiben. Ohne jemals Partei zu ergreifen oder ihre Figuren zu denunzieren, entwickelt sie in ihrem neuen Roman die Anatomie einer toxischen Partnerschaft.
Angelika Klüssendorf liest aus ihrem Buch und spricht mit Prof. Dr. Jörg Zimmermann, dem Direktor der Klinik für Suchtmedizin und Psychotherapie der Oldenburger Karl-Jaspers-Klinik, über die psychologischen und gesellschaftlichen Katastrophen, die Identitäten prägen. Michael Sommer, Professor für Alte Geschichte und stellvertretender Vorsitzender des Philosophischen Fakultätentags, moderiert ihren Austausch.
Das Institut für Geschichte der Oldenburger Universität ist Kooperationspartner der von der Stiftung Niedersachsen geförderten Veranstaltungsreihe.
Eintritt: 9.00/erm. 7.00 – Bitte reservieren Sie Ihre Karten per Email unter literaturbuero@stadt-oldenburg.de oder telefonisch: 0441-235 3014
Veranstalter: Literaturbüro Oldenburg
Photo: Gene Glover